„Feuer frei!“ hieß es für etwa 120 Schützen aus ganz Österreich, die sich bei der diesjährigen Bundespolizeimeisterschaft in St. Pölten/Niederösterreich den Herausforderungen des Schießens mit der Dienstpistole und dem Sturmgewehr stellten. Das Schießen hebt sich unter den im Rahmen der Bundespolizeimeisterschaften gewerteten Disziplinen nicht nur aufgrund der hohen Sicherheitsanforderungen an die Organisatoren und Teilnehmer hervor, sondern auch aufgrund des breiten Feldes an geforderten unterschiedlichen Fertigkeiten für die teilnehmenden Polizistinnen und Polizisten.
Im Zuge der Disziplin Schießen waren drei unterschiedliche Bewerbe zu absolvieren:
– FFGWK (Präzision)
– PPS (Praktisches Pistolenschießen)
– EPP (Europäischer Polizei Parcours)
Disziplin FFGWK
Die Disziplin Faustfeuerwaffen-Großkaliber stellt den Präzisionsbewerb beim Schießen der Bundespolizeimeisterschaften dar. Das diesbezügliche Regelwerk ist österreichweit und auch außerhalb des Dienstes gültig und wird auch im zivilen Sportschießen durchgeführt. Bei dieser Disziplin werden 12 Serien zu jeweils 5 Schuss auf eine genormte Ringscheibe in 25m Entfernung gemacht. Die Serien werden in sechs lange Serien zu jeweils 150 Sekunden und sechs „schnelle“ Serien zu jeweils 20 Sekunden geschossen. Davor gibt es die Möglichkeit einer Probeserie. Die höchste Ringanzahl macht den besten Schützen aus.
Disziplin PPS
Beim praktischen Pistolenschießen PPS stellt einen dynamischen Schießbewerb, ähnlich dem zivilen IPSC-Schießen, mit leichten Änderungen bezugnehmend auf das taktische Verhalten, dar. Hier ist nicht nur Präzision, sondern auch Schnelligkeit gefragt. Im Zuge dieser Bewerbe sind unterschiedlich lange Parcours zu absolvieren, bei denen es zwar grundlegende Vorgaben bezüglich Sicherheit und Ziele gibt, den Veranstaltern jedoch einen großen Spielraum an Aufbaumöglichkeiten der Parcours gibt, wobei gerade dieser Aspekt den Schützen das meiste Können abverlangt. Einerseits muss/sollte jedes der Ziele bekämpft werden, andererseits sollte der zeitsparendste und schnellste Bewegungskurs gewählt werden. Die Schützen sind immer mit neuen Herausforderungen konfrontiert und müssen sowohl das präzise schnelle Schießen als auch den sicheren Umgang mit der Waffe in der Bewegung beherrschen. Das PPS stellt unter den Disziplinen der Bundespolizeimeisterschaften sozusagen die Meisterklasse dar.
Disziplin EPP
Der Europäische Polizeiparcours ist ein Schießbewerb, der darauf abzielt, die Fertigkeiten und den sicheren Umgang mit der Waffe (im Zuge der Bundespolizeimeisterschaften dem Sturmgewehr) abzuverlangen. Auch hier spielen Zeit und Präzision eine Rolle, sowie das Beherrschen der Waffe in unterschiedlichen Schießpositionen (stehend, knieend, liegend, hinter Deckung etc.) sowie das handling/nachladen der Waffe. Für die unterschiedlichen Schießpositionen werden insgesamt 50 Schuss ausgegeben, mit denen der Schütze/die Schützin den gesamten Bewerb auskommen muss und Serien zu jeweils 5 Schuss gemacht werden. Patronen werden lose in der Tasche mitgeführt, welche zu verlieren oder den Schuss neben außerhalb der Wertungszone zu platzieren wirkt sich dementsprechend negativ auf das Endergebnis aus. Für das Absolvieren der unterschiedlichen Schießpositionen gibt es eine Zeitvorgabe von 300 Sekunden, nicht verbrauchte Sekunden werden gutgeschrieben und bei Treffergleichheit für die Reihung herangezogen.
ÜBUNG MACHT DEN MEISTER…
Bei all genannten und durchgeführten Schießbewerben der Bundespolizeimeisterschaften konnten sich vor allem jene durchsetzen, die auch regelmäßig den Umgang mit der Waffe trainieren. Dies zeigte sich vor allem auch in der Disziplin PPS. Der sichere Umgang mit der Waffe stellt ein absolutes Muss für all jene dar, die auch eine Waffe im Dienst führen.
Neben den Einzelbewerben gab es auch eine Teamwertung. Hier konnte sich das Team COBRA1 vor dem LPSV OE1 und dem PSV Burgendland1 durchsetzen.
Gekrönt wurde die Veranstaltung neben der offiziellen Auftaktveranstaltung und der Siegerehrung von einem Sportlerabend, der den teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit eines gemütlichen und heiteren Zusammenseins im lockeren Rahmen bot, von ausgezeichneten Wetterbedingungen in den Tagen des Wettkampfes und einem professionellen Organisationsteam, unter der Leitung von Fachreferent ChefInsp Reinhard Arlt. Ihm und seinem Team gelang es wieder einmal, einen höchst interessant gestalteten Bewerb auszurichten, der den Teilnehmern neben der sportlichen Herausforderung sichtlich auch eine Menge Spaß machte.
Die Ergebnislisten der Einzel- und Teamwertungen sind auf der Website des PSV St. Pölten einzusehen:
https://zaps.at/event/bpm-2023
Fotogalerie:
https://bpm2023.at/galerie-schiessen/